Roger Hodgson – Kuppelsaal Hannover, 8. September 2019

Nachdem das Roger Hodgson Konzert am letzten Montag aufgrund eines Weltkriegsbombenfunds in der Nähe des Veranstaltungsortes  abgesagt werden musste, wurde schnell ein Nachholtermin gefunden. Am Sonntag den 8. September 2019 konnter das Konzert dann endlich stattfinden.

Für den hiesigen Redakteur endete somit eine Odyssee, die vor ungf. 11 Jahren begann, nachdem auf 3Sat bei Rock around the clock die inzwischen vergriffene DVD Take The Long Way Home – Live sah.

So beeindruckend dieses Erlebnis, so herausragend auch das Konzert im Kuppelsaal Hannover. Vorweg: Die Location ist ausgesprochen schön (wenn auch der Leibniz-Saal noch etwas schöner aussieht) und die Akustik lässt keine Wünsche offen. Die Instrumente klangen differenziert, es gab keine übersteuerten Bässe oder Kickdrums und auch die einzelnen Stimmen der Bandmitglieder waren jederzeit deutlich zu hören.

Roger Hodgsons Set führte einmal quer durch seine Geschichte mit Supertramp (lediglich die ersten beiden Alben wurden ignoriert). Neben den großen Hits wie School, Dreamer (mit Gastsänger aus dem Publikum, der seine Sache erstaunlich gut machte), Give A Little Bit oder The Logical Song waren auch Hodgson Solosongs wie Lovers in the Wind (am Grand Piano – kam viel zu selten zum Einsatz), Death and a Zoo (vom leider schwer erhältlichen / viel zu teuren Open the Door) und deutlich progressivere Leckerbissen wie etwa Fools Overture oder Child Of Vision zu hören.

Leider war Hodgsons Stimme nach einer Erkältung deutlich angeschlagen – was aber dank seiner unfassbaren Freundlichkeit und Gelassenheit wenig störte. Vielleicht ist es das Kompliment für diesen großartigen Musiker: Selbst mit sehr eingeschränktem Stimmunfang gelingt es ihm trotzdem, knapp zwei Stunden bestens zu unterhalten, denn die Zeit verging wie im Flug. Schön, wie er immer wieder den Kontakt zum Publikum suchte, wenn er sich z. B. von der ersten Reihe mit Handschlag verabschiedete, den hinteren Plötzen zuwinkte oder mitten im Song darum bat, die Saalbeleuchtung anzuschalten, um das Publikum sehen zu können.

Alles in allem kann ich ein Konzert von Roger Hodgson jedem empfehlen. Mit ihm und Supertramp ist es ein wenig wie mit den Beach Boys und Brian Wilson: Man schaut sich den aus der Band ausgeschiedenen Musiker an, um die Magie der Band von einst zu erleben. Hier ist einfach alles perfekt, alles sitzt. Leser wissen: Ich langweile mich sogar bei Lieblingsbands wie Kiss (Drumsolo) oder Genesis (Daryl Sturmer Gitarrensolo). Hodgson indes hätte noch über Stunden spielen können.

(ja)

Hinweis: Alle Artikel wurden mir von der entsprechenden Plattenfirma / dem entsprechenden Verlag bzw. Verleih zwecks Rezension kostenlos zu Verfügung gestellt. Die Rezensionen sind demnach als Werbung zu betrachten.
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