(Cover Story) Rock ‘n’ Roll Sisters – Die Geschichte von Larkin Poe (2/7)

Larkin Poe Reskinned Cover Teaser

Zum ersten Teil.

In dieser Stadt finden sich die Wurzeln von Jessica (1986), Megan (1989) und Rebecca Lovell (1991). Mit Melody St. Ann Celestine haben die Schwestern indes wenig gemeinsam. Lediglich das überdurchschnittlich hübsche Äußere teilen sie sich. Bereits früh fanden die Schwestern Zugang zur Musik und sie wurden von ihren Eltern dazu ermutigt, klassische Violine und später Klavier zu lernen. Man spielte im Jugendorchester (Violinistin Jessica stach hier besonders hervor), sang im Kirchenchor, nahm Tanzunterricht, ehe sie sich Hals über Kopf in den Bluegrass verlieben sollten. Dabei war die Begegnung mit der alten Musik des Südens eher eine Zufallsbekanntschaft: Ein paar Freunde nahmen sie mit zu einem Bluegrassfestival in Tennesse und die dort gehört Musik verzauberte die Schwestern.1 Von der gehörten Musik waren sie, wie Megan Lovell mir 2012 erzählte, völlig überwältigt: „Wir haben die alten Instrumente stehen lassen und uns an Bluegrassinstrumente gewagt. Rebecca hat Gitarre und Mandoline gelernt, ich Dobro und von da an hat sich unsere Musik dann langsam entwickelt.“ 2 Während Rebecca und Megan also neue Instrumente lernten (Rebecca nahm zudem einen Umweg über das Banjo, ehe sie über eine Aufnahme von Chris Thile zur Mandoline fand 3), vertiefte Jessica Lovell ihre Fähigkeiten an der Violine und begann sich von der klassischen Prägung zu lösen. Alle drei Musikerinnen zeigten überragendes Talent an ihren Instrumenten und man gründete, zusammen mit ein paar Freunden, die Lovell Sisters Band. Der lokalen Musikszene sollte sie jedoch im Sauseschritt entwachsen, denn was dann folgen sollte, hätten die Schwestern selbst nie für möglich gehalten: Bereits eine der ersten Shows, Rebecca war damals erst 13 Jahre alt, fand vor einem Radiopublikum von 4 Millionen Zuhörern statt, der Prairie Home National Teen Talent Competition, einem Talentwettbewerb, den die Band für sich entscheiden konnte und darüber hinaus ein Auftritt, der zu einer Zusammenarbeit mit dem Charleston Symphony Orchestra führte. 4 Nur zwei Jahre später gewann sie als erste Frau und jüngste Person in der Geschichte des MerleFest den Mandolinen Wettbewerb. Alle Zeichen standen auf Erfolg.

Larkin Poe Pressefoto
Larkin Poe, Photocredit by Aaron Schorch

Bereits 2007 sollte der Weg nach Nashville führen. In der amerikanischen Countrymetropole arbeitete die Band ein Jahr lang an einem Album, das nie fertiggestellt wurde, denn sowohl das Label Lyric Street Records als auch die Schwestern bemerkten schnell die unterschiedlichen Visionen vom Sound der Band. 5 Betrachtet man das musikalisch Profil des Disney Sublabels (man denke etwa an Billy Ray Cyrus oder Rascall Flats), so scheint es dem traditionellen Sound der Lovell Sisters völlig zu widersprechen. Zu sehr scheinen die Acts des Labels auf Fremdkompositionen ausgerichtet zu sein, zu sehr wird hier auf Sessionmusiker gesetzt. Diese Entscheidung führte schlussendlich zur Gründung des eigenen Labels 2 Def Pigs (eine Anspielung die sich auf ihre Eltern und zwei Keramikstatuen bezieht), auf dem sie bis 2014 ihre Alben und EPs veröffentlichten. Es ging zurück nach Calhoun, Georgia. (2/7)

Larkin Poe Reskinned Teaser

  1. Auringer, Julian: http://diekopfhoerer.eu/2010/08/interview-mit-rebecca-lovell-von-larkin-poe/
  2. Vgl. Auringer, Julian: http://diekopfhoerer.eu/2012/08/interview-mit-rebecca-und-megan-lovell-von-larkin-poe/
  3. Vgl. Reverte, Michele: http://laist.com/2009/07/09/lovell_sisters.php
  4. Vgl. Reverte, Michele: http://laist.com/2009/07/09/lovell_sisters.php
  5. Vgl. Vejnoska, Jill: Lovell Sisters find sound all their own. m.accessatlanta.com/news/entertainment/music/lovell-sisters-find-sound-all-their-own/nQysZ/

Hinweis: Alle Artikel wurden mir von der entsprechenden Plattenfirma / dem entsprechenden Verlag bzw. Verleih zwecks Rezension kostenlos zu Verfügung gestellt. Die Rezensionen sind demnach als Werbung zu betrachten.
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