Deep Purple. Live. In kleinem Rahmen. 1970er Jahre. Blackmore, Gillian, Lord und Paice. Ein Konzerterlebnis von dem so mancher Musikfan träumt. Gehört Made In Japan zu den unumstößlichen Livealben der Rockgeschichte, so haftet ihm doch der Makel an, ein Stadienkonzert zu dokumentieren, einen Auftritt von enormer Größe, dem jedwede Intimität fehlt. In Concert ’72 schließt nun eine Lücke, dokumentiert ein Clubkonzert, vom 9. März 1972, aufgenommen im Paris Theater, London. Den Hörer erwartet eine Hardrockband, kurz bevor sie das Album veröffentlichen, auf dem einer der größten Songs überhaupt zu finden sein wird, einen, den jedes Kind kennt (Smoke On The Water). Hier hört man ihn quasi als Livepremiere. Er erntet Begeisterungsstürme. Aber auch sonst stehen alle Zeichen auf Machine Head. Fast das gesamte Album wird gespielt. Ein mutiger Schritt, erwarteten viele Fans doch sicherlich die Songs von Fireball und In Rock. Doch wer wird angesichts der Vitalität einer Band kurz vor ihrem Höhepunkt enttäuscht sein? Blackmore und Lord liefern sich wie immer Soloschlacht um Soloschlacht. Ihre Ambitionen um das perfekte Solo gipfeln in Space Trucking, der einfach frischer klingt als auf Made In Japan. Es ist der rohe, direkt Sound, der In Concert ’72 zu einem essentiellen Album macht. Im Vergleich zum alten Doppelalbum (Live in London 1970 – 1972) wurde die Titelabfolge restauriert, Ansagen wieder eingefügt, das Konzert nach historischen Gesichtspunkten restauriert und der Sound deutlich optimiert. Man darf beherzt zugreifen.
Erschienen bei Warner.
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Wer ich bin: Ich schreibe Bücher, forsche zur Massenkultur (Comics!), komponiere, liebe Musik & bin hoffnungslos franko-/italophil.
Woran ich glaube: Wir sollten im Leben danach streben, Narren zu sein. Immer auf der Suche, niemals am Ziel, von Neugier getrieben, mit offenen Augen, Ohren & Geist durch die Welt gehend.