Vanessa Paradis – Love Songs

Vanessa Paradis

Doppelalben sind ja immer so eine Sache. Hat ein Musiker viel zu erzählen, kann er hier gleich doppelt triumphieren, bei anderen zeigt sich jedoch überdeutlich, dass ihre Repertoire eher beschränkt ist, die künstlerischen Fähigkeiten nicht genügen, um innerhalb eines Jahres länger als 80 Minuten am Stück zu unterhalten. Und da sind wir ja auch schon großzügig, sind Doppelalben der Vinylzeit meist nicht länger als heutige Einzelveröffentlichungen. Bei Vanessa Paradis war ich mir unsicher. Zwar überzeugte sie immer wieder durch tolle Alben, zuletzt etwa Divinidylle oder Une Nuit A Versailles, doch ist sie auch ein ehemaliger Teeniestar, weshalb ich ihr immer noch nicht so recht über den Weg traue (obwohl sie sogar in einem meiner Lieblingsfilme mitspielte, dem großartigen Elisa von Jean Becker). Weiß man aber, dass sich an Love Songs so unterschiedliche Songwriter wie Benjamin Biolay, Mathieu Boogaerts und Carl Barât befinden, sieht die Sache gleich sehr viel positiver aus. Dass eine jede CD nicht länger als 40 Minuten läuft, ist ein weiterer Hinweis auf die Großartigkeit der Aufnahmen. Und siehe da: Erfolg! Paradis erweist sich als großartige Interpretin, die es versteht, ein Doppelalbum abwechslungsreich zu gestalten. Man fühlt sich als Hörer hier kein bisschen vernachlässigt. Es reihen sich Haufenweise gute Songs aneinander, auf jeder CD findet sich nur jeweils ein Duett (einmal mit Carl Barât, einmal mit Benjamin Biolay). Die Künstlerin versucht erst gar nicht zu strecken, wo es nichts zu strecken gibt. Love Songs sei somit ausdrücklich empfohlen. Trotz der viel zu späten Kritik auf dieser Seite.

Erschienen bei Universal / Barclay.

Subjektiv: [xrr rating=4/5] Objektiv: [xrr rating=4/5]

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