Auf The Singles deutete es sich bereits an: Die zwei neuen Stücke Yellow Halo und Melancholy Sky waren eine Rückbesinnung auf den Sound des ersten, viel und zu Recht gepriesenen Albums. Damals änderten Will Gregory und Alison Goldfrapp die musikalische Ausrichtung ihrer Band rigoros, ohne dabei jedoch jemals wirklich zu enttäuschen. Jede Veränderung brachte ein neues tolles Album hervor, lediglich Head First wirkte etwas unfertig. Mit Tales Of Us ist man nun tatsächlich wieder so nah am Sound von Felt Mountain wie lange nicht mehr. Akustische Melodien mit allerlei Orchestereinsatz, schwebend-entrückten Gesangspassagen und jener Mitternachtsstimmung, die vor allem Fans von progressiver Rockmusik bezauberte. Die Discokugel bleibt – mit Ausnahme des Stücks Thea – im Requisitenkoffer. Und doch zeigt sich gerade in dieser Ausnahme das Talent der beiden Musiker: Trotz tanzbarer Beats bricht das Stück nicht aus dem Albumkontext aus und passt perfekt zu den ruhigeren Stücken wie Drew, Leroy, Annabel oder Stranger. Dennoch gelingt es Goldfrapp nicht ganz, das Niveau von Felt Mountain zu erreichen. Vielleicht liegt dieses Gefühl aber auch nur an einer unbewussten nostalgischen Verklärung meinerseits.
Erschienen bei MUTE.
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Wer ich bin: Ich schreibe Bücher, forsche zur Massenkultur (Comics!), komponiere, liebe Musik & bin hoffnungslos franko-/italophil.
Woran ich glaube: Wir sollten im Leben danach streben, Narren zu sein. Immer auf der Suche, niemals am Ziel, von Neugier getrieben, mit offenen Augen, Ohren & Geist durch die Welt gehend.