Christian Zehnder & Gregor Hilbe – OLOID

OLOID Cover

Christian Zehnder ist meinen Lesern vielleicht noch als Produzent von Tobias Preisigs In Transit, ganz sicher aber von seinem letzten Soloalbum Schmelz bekannt. Auf OLOID hat er, zusammen mit Gregor Hilbe, einen Sound entwickelt, der für viele Hörer sicher komplettes Neuland ist. Die Inspirationen liegen nicht im Jazz oder der Avantgarde, sondern in den folkloristischen Nebenbeschäftigungen bei Musikern und Bands wie Mercan Dede, Hun Huur Tu, koreanischen Schamanen oder Tony Allen. Verständlich also, dass hier eher traditionelle Instrumente zum Einsatz kommen. Sei es das Bandoneon, Cello, Gläser, einer Mundorgel und der omnipräsente Obertongesang, der wohl nie seine Faszination einbüßen wird. OLOID ist indes weniger in Stücke aufgeteilt, sondern ergibt ein treibendes Ganzes. Zur vollen Wirkungsentfaltung muss es am Stück, am besten Nachts und über Kopfhörer gehört werden, denn nur so wird der Hörer eins mit dem mystischen Klang, verliert sich in einer Klangwucht, die im positivsten Sinne des Wortes ursprünglich oder schamanisch, ja beinahe psychedelisch ist. Der treibende Rhythmus lässt bisweilen Erinnerungen an Magma aufkommen, auch wenn ein Vergleich an dieser Stelle eher im Bezug auf die Gesamtwirkung schlüssig erscheint. Neugierige Hörer, die sich vom (inzwischen leider etwas negativ besetzten) Label „Weltmusik“ nicht abschrecken lassen, werden von OLOID mehr als positiv überrascht sein.

Erschienen bei Traumton.

Subjektiv: [xrr rating=5/5] Objektiv: [xrr rating=5/5]

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