Wir erinnern uns: Im Februar 2011 veröffentlichte Caro Emerald ihr erstes Album Deleted Scenes From The Cutting Room Floor. Songs im Stil der 1940er und 50er Jahre, mit einer Prise Hollywood und – was ihr Album aus der Masse hervorhob – modern produzierten und dennoch jazzig. Modernes Easy Listening für den Discoeinsatz mit hohem Wiedererkennungswert. The Shocking Miss Emerald geht den einst eingeschlagenen Weg konsequent weiter. Warum auch ändern, was zum Erfolg führte? Der Sound schöpft nun jedoch nicht mehr aus dem Hollywoodfundus, sondern bedient sich beim französischen Jazz. Aufgenommen in den Abbey-Road-Studios, was erwähnenswert ist, denn der unverkennbare Sound des Studios 2 prägt das Album enorm. Man spürt es einfach überall, besonders profitieren natürlich die Streicherarrangements, die geschrieben und arrangiert übrigens von Jules Buckley, der sonst Jonathan Jeremiah unterstützt. Was sich Emeralds Produzenten und Songwriter für ihren niederländischen Schützling ausgedacht haben ist interessant, überall gibt es etwas zu entdecken. Sei es eine Oboe, Andrew-Sisters-Gesang, ein Dixieland-Bläserensemble oder schöne instrumentale Zwischenspiele. Positiv fällt auch die Abkehr vom leichtfüßigen Sound des Vorgängers auf, von dem auf der dazugehörigen Single allerdings wenig zu spüren ist. Zwar ist Caro Emerald weit davon entfernt, eine düstere Platte aufzunehmen, doch ist eine Abkehr vom Happy-Sound deutlich spürbar. Alles in allem ist The Shocking Miss Emerald ein Schritt in die richtige Richtung, sollte keinen Fan verschrecken und überrascht mit angenehme Melodien, einigen netten Ideen, die allerdings auch nicht weltbewegend ausfallen und ist folglich der ideale Soundtrack für die 50er Jahre Mottoparty. Was allerdings so “Shocking” an Miss Emerald ist, weiß sie wohl selbst nicht so genau …
Erschienen bei Polydor / Universal / Grand Mono.
Subjektiv: [xrr rating=4/5] Objektiv: [xrr rating=3/5]
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Wer ich bin: Ich schreibe Bücher, forsche zur Massenkultur (Comics!), komponiere, liebe Musik & bin hoffnungslos franko-/italophil.
Woran ich glaube: Wir sollten im Leben danach streben, Narren zu sein. Immer auf der Suche, niemals am Ziel, von Neugier getrieben, mit offenen Augen, Ohren & Geist durch die Welt gehend.