Anna O – She was a Princess

Anna O CD Cover

Und plötzlich ging es mir nicht mehr aus dem Kopf: Ophélie, ein Stück, sexuell aufgeladen, dass es funken versprüht. Ein monotones Riff, begleitet von einem ebenso monotonen Beat und Anna Os verführerische Stimme, die mit einem englischen Text und starken französischen Akzent die perfekte Atmosphäre erschafft, wie man sie nur selten in aktuellen Produktionen findet. Die geisterhaften Synthesizer in der zweiten Hälfte des Stücks lassen dem Hörer keine Wahl: Wer ihr zuvor noch nicht verfallen ist, wird es spätestens jetzt sein. Weit entfernt vom gängigen Lolitaimage anderer franzöischer Sängerinnen besteht bei Anna O kein Zweifel daran, dass der Hörer es mit einer erwachsenen Frau zu tun hat, ein wenig so, wie es auf Marianne Dissards erstem Album der Fall war. Ein weiblicher Gainsbourg durch und durch. Doch Ophélia ist lediglich der geniale Schlussstrich unter einem Album, das größtenteils begeistert, aber auch die ein oder andere Schwäche vorzuweisen hat. Denn nach dem großartigen Eröffnungsstück La bébée Princess (Introduction) sind die Stücke dann doch erst einmal zu gleichförmig, um vollkommen zu überzeugen. Andererseits: Wer bei 20h24 oder Gare de l’Ouest nicht schwach wird, dem ist auch nicht mehr zu helfen. Einzig Anna Os Stimme ist mir persönlich etwas zu monoton. Produziert wurde She was a Princess übrigens von Marc Collin, dessen Hauptband Nouvelle Vague im Vergleich zu Anna O langweilt.

Erschienen bei Kwaidan Records.

Subjektiv: [xrr rating=3/5] Objektiv: [xrr rating=3/5]

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