„Ich bau mir einen Sommer / aus buntem Glanzpapier“ … auch eine Strategie, um die letzten Monate zu kompensieren. Eine typische Anna-Depenbusch-Strategie gegen alles, was schief läuft. Immer das Beste aus dem Moment machen. Sommer aus Papier ist ihr viertes Album, das dritte in 2 Jahren. Die Mathematik der Anna Depenbusch – ein unglaublich gutes Album, dem auch die etwas kapitalistisch wirkende Solopianofassung nicht den Glanz abkratzen konnte, klingt immer noch in den Ohren nach und so werden den Hörern sicher einige Parallelen in der Konstruktion der Stücke auffallen (Vgl. z. B. Madame Clicquot mit Zimmer #439). Dennoch hat sich einiges geändert, man ist inzwischen mit einer Tenorukulele ausgestattet. Die Sängerin mit dem liebenswerten Matrosenfetisch ist ganz bei sich, irgendwo zwischen Chanson, (60s-)Pop, Lied und Weltmusikanleihe (Karaokenacht) hat Anna Depenbusch es sich bequem gemacht, was aber nicht heißen soll, man würde sich nicht mehr verändern. Wieder mit dabei: der unnachahmliche Witz ihrer Texte, mal versteckt, mal offensichtlich (Benjamin – ganz großartig!). Sommer aus Papier klingt, wie es der Titel vermuten lässt, nach Sommer. Sommer aus Papier. Notenpapier. Ein würdiger Nachfolger, mit eigenen Impulsen. Ahoi-Brause und Hawaii-Postkarten im Booklet – prickelnde Melodien auf der CD.
Erschienen bei 105 Music / Sony.
Subjektiv: [xrr rating=4/5] Objektiv: [xrr rating=3/5]
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Wer ich bin: Ich schreibe Bücher, forsche zur Massenkultur (Comics!), komponiere, liebe Musik & bin hoffnungslos franko-/italophil.
Woran ich glaube: Wir sollten im Leben danach streben, Narren zu sein. Immer auf der Suche, niemals am Ziel, von Neugier getrieben, mit offenen Augen, Ohren & Geist durch die Welt gehend.