Mess Around von Robin McKelle überzeugte 2011 durch zeitlose Schönheit, gute Coverversionen und die unvergleichliche Stimme einer Sängerin, die nach Jazzclub klingt, aber dennoch von einer Eigenständigkeit beseelt ist, die man selten findet. Mit Soul Flower liegt nun endlich ein neues Album vor, inzwischen unter dem Namen Robin McKelle & The Flytones. Spätestens jetzt lohnt es sich, McKelles Sound für sich zu entdecken. Der Jazz ist ein klein wenig in den Hintergrund gerückt, es dominieren Wurlitzersounds, Hammondorgeln und die bereits bekannten Bläsersätze. In nahezu jedem Stück steckt eines dieser Soli, für die man seine Seele verkaufen würde. Man mag kaum glauben, dass es sich hier größtenteils um Eigenkompositionen handelt! Fairytale Ending, So It Goes oder Tell You One Thing klingen nach den Stücken, die man sonst nur in verstaubten Plattenkisten findet. Gänzlich unverstaubt lädt Soul Flower zum tanzen ein, hat aber auch wunderbar entspannende Momente. Da wäre z. B. To Love Somebody, eine BeeGee Coverversion, mit Gastsänger Lee Fields oder das tolle Miss You Madly. Ganz groß. Wer immer noch nicht überzeugt ist, sollte sich das Bacharach Cover Walk On By anhören oder es mit Love’s Work probieren. Ein tolles Duett mit Gregory Porter. Soul Flower ist eine Platte geworden, die man hören sollte. Sie übertrifft Mess Around und zeigt den weißen Soulsängerinnen, wie Retrosoul zu klingen hat.
Erschienen bei RCA Victor / Sony Music.
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Wer ich bin: Ich schreibe Bücher, forsche zur Massenkultur (Comics!), komponiere, liebe Musik & bin hoffnungslos franko-/italophil.
Woran ich glaube: Wir sollten im Leben danach streben, Narren zu sein. Immer auf der Suche, niemals am Ziel, von Neugier getrieben, mit offenen Augen, Ohren & Geist durch die Welt gehend.