War Seasons Of My Soul vor einem Jahr noch ein großer Erfolg, überzeugte die Britin mit der attraktiven Jazzstimme sowohl künstlerisch als auch kommerziell, so ist Rumers zweites Album Boys Don’t Cry trotz interessanter Ansätze die völliger Verkehrung des Debütalbums. Der Ansatz, Songs von Männern zu singen, die in den 1970er Jahren als harte Kerle galten – unter ihnen Isaac Hayes, Neil Young (in der Deluxe Version), Leon Russell und Townes Van Zandt – ist zu begrüßen, denn zeigen die Songs, dass die Härte nur Fassade war, hinter der sich Männer mit tiefgreifenden Gefühlen versteckten, die von Einsamkeit, Verzweiflung und Liebe sangen. Leider überzeugt Rumer gerade einmal bei der Single P.F. Sloan und ansatzweise auf It Could Be The First Day. Denn wo Easy Listening auf große Gefühle trifft, begibt sich der Interpret auf dünnes Eis. Wer die Songs ihrer rauen Oberfläche beraubt, läuft Gefahr, einzubrechen. Übrig bleibt ein durch und durch nervtötendes, in Nettigkeiten ertrinkendes Album, eines, das man sehr schnell wieder vergessen wird.
Erschienen bei Atlantic / Warner Music.
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Wer ich bin: Ich schreibe Bücher, forsche zur Massenkultur (Comics!), komponiere, liebe Musik & bin hoffnungslos franko-/italophil.
Woran ich glaube: Wir sollten im Leben danach streben, Narren zu sein. Immer auf der Suche, niemals am Ziel, von Neugier getrieben, mit offenen Augen, Ohren & Geist durch die Welt gehend.