Verschiedene – Heute Hier, Morgen Dort: Salut An Hannes Wader

Hannes Wader Salut

Wer ab und an auf diekopfhoerer.eu liest weiß, dass hier ein beinharter Hannes-Wader-Fan schreibt, sich jeder (deutsche) Songwriter an ihm messen muss. Und aus diesem Grund wird diese Kritik wieder einmal Track-für-Track erfolgen, so, wie es zuletzt 2008 gemacht wurde. Diesmal mit tatkräftiger Unterstützung von Julians Vater, der die Sache mit den Hannes-Wader-Coverversionen noch etwas pingeliger sieht, als der Autor selbst. Beide sind sich vor allem in einem klar: Das man sich bei der Songauswahl auf die harmlosen Songs beschränkte, ist verzerrend. Wo bitte sind die Arschkriecher-Ballade, Frau Klotzke oder Der Tankerkönig?

Alin Coen BandAbschied: Hier sind sie sich einiger, der Vater und der Sohn. Alin Coen macht ihre Sache gut. Gefühlvoll, mit Respekt vor dem Original. Abschied gehört zu den besseren Songs des Albums, der Vater gibt 3/5 Punkten, der Sohn 4/5. Ebenso einig sind sie sich bei Max Prosa. Der Vater findet es gruselig, der Sohn denkt sich: „Dafuq?“. Wenn es eine Negativwertung gäbe, hier wäre sie angebracht. 0/5. Die Überraschung hingegen Dota und die Stadtpiraten. Bisher vom Sohn wenig beachtet, dem Vater unbekannt, erkennen beide die Eigenwilligkeit des Materials an. Im Garten trifft den Charme des Originals und bekommt von beiden 5/5 Punkte. Anna Depenbusch trifft selbiges Urteil, nur das sie hier so oder so ein Stein im Brett hat. Fräulein Depenbusch zieht ihr Ding durch. 5/5. Unterwegs nach Süden ist hingegen ein Streitfall. Johannes Strate kann zwar, laut dem Vater nicht singen, der Sohn zaudert jedoch. Wo der Vater 1/5 Punkte vergibt, mag der Sohn die sehnsüchtige, gebrochene Stimme und vergibt 3/5 Punkten. Zu Pohlmann schreibt der Vater „gewollt und nicht gekonnt“, der Sohn hingegen findet es toll. 1/5 vs. 3/5. Philipp Poisel mögen wieder beide nicht. „Gequält“ trifft es punktgenau. 2/5. Tiemo Hauers Am Fluss hat viel mit Johannes Strates Interpretation von Unterwegs nach Süden gemein: Die gebrochene Stimme ist zwar weit von Hannes Wader entfernt, aber der Gesamteindruck ist dennoch hochemotional. 2/5 vs. 4/5. Identisch die Wertung zu Finns Schon so lang, jedoch mit Abzug in der Sohnnote. Hier bewerten beide mit 2/5 Punkten. Überzeugt hat Vater und Sohn Glasperlenspiel. Sonst eher belanglos ist Traumtänzer so eigenwillig, dass man sich mehr davon wünscht. Das ist der Mut, den vielen schlicht fehlt. 3/5 vs. 5/5. Während der Vater Bosse wirklich 2/5 Punkten gibt, versteht der Sohn diese Wertung so gar nicht und setzt eher einen Punkt an. Persönliche Antipathie? Das Bierbeben hat den Glasperlenspielbonus. 3/5 zu 4/5. Und nun die Überraschung: Der Sohn mag keinen Punk (Anm. des Sohns: „So generell kann man das jetzt auch nicht sagen!“), der Vater auch nicht. Aber beide mögen Slime. „Wenn man den Hannes nicht kennt“ sagt der Vater, der Sohn findet es einfach „dope“. 3/5 zu 3/5. Die wohl interessanteste Wertung erhält jedoch Apfel SKokain. Der Vater meint „?“ der Sohn findet es richtig gut, 5/5. Folglich ergibt sich folgende Finalwertung: Sohn: 3/5, Vater: 3/5. (Anm. des Vaters: „Am besten ist es, sich das Original zu kaufen“).

Vater: [xrr rating=3/5] Sohn: [xrr rating=3/5]

Hinweis: Alle Artikel wurden mir von der entsprechenden Plattenfirma / dem entsprechenden Verlag bzw. Verleih zwecks Rezension kostenlos zu Verfügung gestellt. Die Rezensionen sind demnach als Werbung zu betrachten.
Werbung: Wenn dir der Artikel gefällt, wirst du mein Buch lieben: The Beach Boys - Pet Sounds