Husky – Forever So
Habe ich während der BOY-Konzertkritik die Vorband Husky aus Australien über den Klee gelobt (für Vorbandverhältnisse), so ist mein abschließendes Urteil gleichbleibend positiv. Zwar sind die ersten Stücke des Albums, gefühlt bis zu The Woods, etwas ernüchternd, doch nimmt das Album ab genanntem Stück deutlich an Fahrt auf. Forever So ist ein guter Einstand in die Musikbranche und bietet angenehmen Folk mit leichten Beach-Boys-Anleihen. Sollte man nicht verpassen. (4/5)
Erschienen bei Sub Pop.
Kottarashky & The Rain Dogs – Demoni
Kottarashky ist das musikalische Projekt von Nikola Gruev aus Bulgarien. Gruev vermischt Elektrobeats mit bulgarischer Volksmusik, was zu einem äußerst interessanten Sound führt, der perfekt geeignet ist, um zu entspannen, aber nie langweilig oder beliebig wird. Dabei vergisst man immer wieder, dass hier zwei scheinbar unvereinbare Stilrichtungen gemischt wurden. Überaus interessante Musik, die so manchen Hörer mit Clubtunes versöhnen könnte. (3/5)
Erschienen bei Asphalt Tango.
Chicha Libre – Canibalismo
Keine Angst: Wer Canibalismo von Chicha Libre zu Hause hört, läuft keine Gefahr, von Mitgliedern der Band aus Brooklyn gefressen zu werden. Lediglich die Seele könnte gestohlen werden, denn was das Musikerkollektiv hier zaubert ist außerordentlich entzückend. Basierend auf der peruanischen Chicha Musik, einer kruden Mischung aus Surfmusik, Psychedelia, Panflötengruppe und Cumbia entsteht eine entrückte und dennoch tanzbare Musik. Ideal geeignet, um die ersten Sommertage einzuläuten. Wem der Sound bekannt vorkommen sollte: Er war bereits in TV Serien wie Weeds und den Simpsons zu hören, ein Hipster-Label aus Brooklyn hat überdies einen Sampler mit traditionellem Chicha veröffentlicht, der die Musik im Heimatland Peru zu neuer Größe verhalf. (4/5)
Erschienen bei Crammed Discs.
Heliocentric Counterblast – A Tribute To Sun Ra
Sun Ras Musik, insbesondere die des Arkestras ist eine Welt für sich. Entrückt, an Magma erinnernd und sehr eigenständig. Nahezu rituell, äußerst unzugänglich, wer z. B. Space Is The Place kennt, weiß, was gemeint ist. Heliocentric Counterblast sind hier viel zugänglicher, spielen neben Sun Ra auch eigenes Material, was aber nicht negativ ins Gewicht fällt. Dennoch gilt auch hier: Die Magie des auf dem Saturn geborenen Musikers ist ungebrochen, hypnotisch, entrückt, treibend, rituell. (4/5)
Erschienen bei enja.
Klak Tik – Must We Find A Winner
Es tut mir schon fast ein wenig leid, dass ich Klak Tik in einer Kurzkritik bearbeite, denn die hier gebotene Folkmusik ist wirklich außergewöhnlich schön. Eine Stimmung, perfekt für verregnete Tage im Bett, um über den Lauf der Dinge zu sinnieren. Melancholisch doch immer auch positiv, leicht spooky und sehr voll arrangiert. Mit wenigen Mitteln haben die Dänen das Optimum erreicht. Wer Husky mag, findet hier seinen Meister. Schön. (3/5)
Erschienen bei Slow Shark Records / VME.
Weitere CD Tipps: Eric Legnini Trio – Ballads (4/5), Massimorganti Quartett Musiplano (4/5), Tab Two – Two Thumbs Up (keine Wertung das Best Of), Jasper Van’t Hof – Oeuvre (4/5), Mychael Danna & Jeff Danna – Camelot (3/5), Streaight From The Harp (3/5).
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Wer ich bin: Ich schreibe Bücher, forsche zur Massenkultur (Comics!), komponiere, liebe Musik & bin hoffnungslos franko-/italophil.
Woran ich glaube: Wir sollten im Leben danach streben, Narren zu sein. Immer auf der Suche, niemals am Ziel, von Neugier getrieben, mit offenen Augen, Ohren & Geist durch die Welt gehend.