Zugegeben: Ich kenne nur Gris Gris und die aktuelle Platte vom Night Tripper Dr. John. Hört man beide Platten, so fällt deutlich auf, dass Locked Down eher nach einer Black Keys Session als nach dem voodoogetränkten Erstling, der auf seine ganz spezielle Art eine kleine Welt aus geisterhaftem Gesang und New Orleans Feeling hervorzaubert. Seit Gris Gris sind aber einige Jahre vergangen. Dr. John ist nun Anfang 70 und hat sich wirklich – der Ersteindruck täuscht nicht – von Dan Auerbach produzieren lassen, der auch bei allen Songs musikalisch beteiligt ist. Dabei herausgekommen ist ein Amalgam aus Black Keys und Dr. John Trademark, verführerischer Sirenengesang, kauziger, teils an Captain Beefheart erinnernder Gesang, mit der wilden Kraft des allseits beliebten Bluesduos. Eine überaus starke Platte und ein wunderbarer Abschluss einer langen Karriere (in der heimlichen Hoffnung, dass der Doktor sein Werk nicht noch selbst demontiert).
Erschienen bei Nonesuch.
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Wer ich bin: Ich schreibe Bücher, forsche zur Massenkultur (Comics!), komponiere, liebe Musik & bin hoffnungslos franko-/italophil.
Woran ich glaube: Wir sollten im Leben danach streben, Narren zu sein. Immer auf der Suche, niemals am Ziel, von Neugier getrieben, mit offenen Augen, Ohren & Geist durch die Welt gehend.