Old Ideas von Songwriter- und Dichterlegende Leonard Cohen hat das wahrscheinlich scheußlichste Cover des Cohenschen Backkatalogs. Das ist aber auch der einzige Negativaspekt eines ansonsten über alle Maßen gelungenen Albums und vielleicht sollten mehr Musiker auf diese Technik setzten: Scheußliches Cover – fantastisches Album. Vergessen sind die gewöhnungsbedürftigen Arrangements und zähen Kompositionen der Sharon Robinson Periode (auch wenn sie wieder Teil der Studioband ist) – sowohl Text als auch Musik bilden endlich wieder eine Einheit. Der Sound der Platte ist weitaus reduzierter als auf den Vorgängeralben, der Fokus liegt mehr auf der Stimme Cohens, deren Tonumfang gering und doch ausdrucksstärker ist als die der unzähligen Vokalakrobaten unserer Zeit. Old Ideas ist ein ruhiges, besinnliches Album geworden, voller faszinierend-betörender Gänsehautmomente. Ob nun Going Home, Amen, Darkness oder Different Sides: Leonard Cohen trifft den richtigen emotionalen Punkt und vertraut endlich wieder auf seine Fähigkeiten als Songwriter (auch wenn einige Songs aus anderer Feder stammen). Uneingeschränkt wundervoll.
Erschienen bei Columbia / Sony Music.
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Wer ich bin: Ich schreibe Bücher, forsche zur Massenkultur (Comics!), komponiere, liebe Musik & bin hoffnungslos franko-/italophil.
Woran ich glaube: Wir sollten im Leben danach streben, Narren zu sein. Immer auf der Suche, niemals am Ziel, von Neugier getrieben, mit offenen Augen, Ohren & Geist durch die Welt gehend.