Die alte Bandbesetzung Hermenau (p), Schäfer (b) und Jahn (dr) ist nicht mehr. An ihrer Stelle finden sich nun Trübsbach (sax, cl, fl), Balshai (p), Cardoso (b) – war auch als Gast auf Joshua zu hören – und Burgwinkel (dr). Und auch auf kompositorischer Seite hat sich einiges getan: War Joshua noch von diversen Coverversionen und Andreas Hermenau Kompositionen geprägt, stammen die neuen Stücke hauptsächlich von Paulo Cardoso und Fjoralba Turku höchstselbst. Trotz des neuen Teams und dem Vertrauen auf die eigenen Fähigkeiten ist Serene jedoch kein bisschen schlechter geraten, als der überaus interessante Vorgänger. Geschlossener kommt es daher, Stücke wie There Be None Of Beauty’s Daughters, She Walks In Beauty aber auch Marrakech (das in einigen Tönen deutliche Parrallelen zu Andrew Lloyd Webbers Memory erkennen lässt, dieses vermutlich ungewollte Zitat glücklicherweise aber nicht weiter ausbaut und sich ganz einer faszinierend getriebenen Stimmung hingibt) beweisen Turkus Gespür für die richtige Komposition. Hier sollte sie sich vllt. noch mehr auf sich selbst verlassen. Aber auch die Cardoso Stücke fallen kein bisschen ab. Joyfully, Living, Just Living und Indian Summer (Dismal) geben der Sängerin genug Spielraum, um die Fascetten ihrer Stimme freien Lauf zu lassen. So singt sie in letzterem Stück einen kleinen Teil acapella – Bezaubernd! Ein wenig schade jedoch, dass man dem Albanischen nicht mächtig ist. Überhaupt sind die traditionellen Lieder wieder einmal ungemein faszinierend. Kno My Qyqe Se Po Vjen Behari und Lulzoj Fusha sind ganz heißer Stoff, bis in die Fingerspitzen emotional. Serene überzeugt auf ganzer Linie, vom Artwork über die Kompositionen bis hin zur ausgezeichneten Band. Ein Must-Have für den neugierigen Jazzer und die Boheme.
Erschienen bei Traumton.
04.02.2012 Bayreuth (Jazzforum)
09.02.2012 Leverkusen (Jazzclub)
02.06.2012 Berlin (Schlot)
tbc.
Subjektiv: [xrr rating=5/5] Obbjektiv: [xrr rating=5/5]
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