Michael Giacchino – Super 8

Super 8 Score Michael Giacchino CD Cover

Das Problem heutiger Filmscores (ein Problem, dass durchaus schon seit Ende der 90er Jahre besteht) ist die Form der Präsentation und in vielen Fällen auch der Komposition an sich. Während die Komposition von Michael Giacchino stimmig ist, sich vom durchschnittlichen Actionscore unterscheidet und durch schöne Melodien auffällt, die auch ohne den dazugehörigen Film bestehen könnten, ist die Präsentation eine einzige Katastrophe. Wir erinnern uns an Lord Of The Rings. Howard Shores Musik gehört sicher zum Besten, was in der Filmmusik bisher geschrieben wurde. Leider fehlten auf dem Score wichtige Cues, manches war übel zusammengeschnitten – eine befriedigende Veröffentlichung folgte erst mit dem 3 CD + 1 DVD Set. Während es zu Star Wars und Italowestern Zeiten normal war, dem Komponisten eine Möglichkeit zu geben, seine Musik als Suite zu präsentieren, krankt Super 8 daran, Stückwerk zu sein. Giacchinos Score enthält 33 Stücke, (davon zwei Tracks, die es nicht in den Film geschafft haben), davon viele Cues unter der 60 Sekunden Grenze. 28 Sekunden? Wirklich? Die Größe des Scores wird so erst zum Ende des Tonträgers deutlich. Wer nicht bereits vorher gefrustet die CD in die Ecke gepfeffert hat, entdeckt als Track 32 die Super 6 Suite, eine immerhin fast sechsminütige Suite, in der die wichtigsten Cuts des Scores sinnvoll arrangiert ein stimmiges Ganzes ergeben, einen Score, der an Fülle und Melodienreichtum an Harry Gregson-Williams oder John Williams erinnert. Es bleibt zu hoffen, dass man Giacchino die Möglichkeit bietet, den Score erneut aufzunehmen, besser abgemischt (die Streicher klingen teils gesampelt – was sie jedoch nicht sind) und als klassische Suite arrangiert.

Erschienen bei Colosseum / Varèse Sarabande / AL!VE.

Komposition:[xrr rating=4/5] Präsentation:[xrr rating=2/5]

Hinweis: Alle Artikel wurden mir von der entsprechenden Plattenfirma / dem entsprechenden Verlag bzw. Verleih zwecks Rezension kostenlos zu Verfügung gestellt. Die Rezensionen sind demnach als Werbung zu betrachten.
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