Blondie klingen auf Panic Of Girls so frisch wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Flirrende Synthesizer, fette Drums, in den Hintergrund gemischte Gitarren und eine stimmlich äußerst fitte Debbie Harry: Als sei die Band gerade erst gegründet worden. Es werden keine Versuche unternommen, den alten Stil zu kopieren, man scheint an einem Neuanfang interessiert.
Mein erster Kontakt mit Blondie war ihr Comebackalbum No Exit, das ich einen Sommer lang tothörte. Wäre es auf Vinyl erschienen, es wäre nicht mehr viel übrig geblieben. Sehr bald interessierte mich die Geschichte der Band und ich begann X-Offender, Attack Of The Giant Ants und Parallel Lines zu lieben. Dennoch bin ich von Panic Of Girls maßlos enttäuscht. Dabei ist das Album gar nicht mal schlecht. Teenies könnten es durchaus lieben und auch Nena Fans sollten auf ihre Kosten kommen, so penetrant schallt es aus den Boxen. Die Reggaeballaden wirken nicht mehr stilsicher wie einst, sondern kitschig, Le Bleu erinnert an übelste französische Schlager, einzig Girlie Girlie und Sunday Smile wohntdie alte Größe inne. Auch vor Selbstplagiat schreckt die Band nicht zurück, so versucht man immer wieder Maria zu kopieren und scheitert auf ganzer Linie. Im Rolling Stone stellt ein Autor die Frage, was man von einem Album halten soll, dass bei Amazon für 99 Cent verkauft wird. Ich stelle die Gegenfrage: Was soll man von einem Album halten, das umsonst jeder Ausgabe des Rolling Stone beiliegt…
Erschienen bei EMI.
Subjektiv:[xrr rating=2/5]
Objektiv:[xrr rating=3/5]
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Wer ich bin: Ich schreibe Bücher, forsche zur Massenkultur (Comics!), komponiere, liebe Musik & bin hoffnungslos franko-/italophil.
Woran ich glaube: Wir sollten im Leben danach streben, Narren zu sein. Immer auf der Suche, niemals am Ziel, von Neugier getrieben, mit offenen Augen, Ohren & Geist durch die Welt gehend.