49% Motherfucker, 51% Son of a Bitch titelt das Blu-ray-Cover des Films Lemmy. Heavy Metal und Filmkritiken? Ja, sie sind in diesem Magazin eher selten zu finden, doch Lemmy ist eine Legende, die nicht nur ein einzigartiges Bass Setup und Spiel erfunden hat, mit seinem Rickenbackerbass durch diverse CDs von so unterschiedlichen Bands wie Foo Fighters, Hawkwind oder The Head Cat rumpelt und immer wieder gerne unterschätzt wird. Über das ultrascharfe Bild und den guten Klang muss hier kein Wort verloren werden; vielmehr lebt der Film vom coolsten Desperado unserer Zeit, der heute trotz optischer Grobheiten immer noch jede Frau rumkriegt und so unverfälscht daherkommt wie sonst nur Willie Nelson. Lemmy hat jede Menge zu erzählen, über Drogen, Alkohol, Sex und das Musikbusiness im Allgemeinen, er lebt in einem schäbigen, zugemüllten 1-Zimmer-Appartement weil es so günstig ist und umgibt sich mit einer ganz besonderen Kuriositätensammlung, die – Dank Management – in Deutschland entfernt werden musste (hier fehlen immerhin 10 Minuten Filmmaterial). Lemmy lässt alles filmen, beschönigt nichts und überrascht durch eine Herzlichkeit und Intelligenz, die ihm wohl die wenigsten Zuschauer zutrauen würden. Was er auf die Frage nach dem wertvollsten Gegenstand in seinem Appartement antwortet, zieht wohl dem härtesten Metaller die Schuhe aus. Zudem bietet sich hier ein Einblick in 60 Jahre Rock Musik, die so wohl nur Lemmy, ehemaliger Roadie von Jimi Hendrix und Beatmusiker geben kann. Das 200minütige Bonusmaterial sollte überdies Jeden befriedigen.
Erschienen bei eone Entertainment.
Subjektiv:[xrr rating=5/5]
Objektiv:[xrr rating=5/5]
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Wer ich bin: Ich schreibe Bücher, forsche zur Massenkultur (Comics!), komponiere, liebe Musik & bin hoffnungslos franko-/italophil.
Woran ich glaube: Wir sollten im Leben danach streben, Narren zu sein. Immer auf der Suche, niemals am Ziel, von Neugier getrieben, mit offenen Augen, Ohren & Geist durch die Welt gehend.