Dass Anna F.s Album …for real nichts Revolutionäres ist, sollte jedem klar sein. Trotzdem geht von der CD ein seltsamer Reiz aus, man muss sie einfach mögen. Songs wie Another Song, Home oder das fast schon jazzige Fly finden ihren Platz im Herzen des Hörers. Herrlich unaufgeregt, mit schönen Melodien und tollen Texten (vergleiche Thank God I’m A Woman – und der Text geht in eine andere Richtung als man erwarten würde) strahlt die CD etwas Vertrautes aus, genau richtig für kalte Oktobertage, an denen die Sonne durchs Fenster scheint und einen Moment der Wärme versprüht. Der einzige Totalausfall ist Jimmy Page, ein Lied, dass musikalisch ganz ok, textlich aber grottig ist. Heldenverehrung ist an sich völlig in Ordnung und das an Jethro Tull erinnerndem Flötensolo (es wertet den Song deutlich auf) weiß zu gefallen, sonst hat der Song aber leider nicht viel zu bieten. Vielleicht liegts aber auch wirklich nur am Text. Das folgende I don’t Like You entschädigt dann aber wieder auf ganzer Linie, ebenso der Rest des Albums. Eine CD, die man nicht missen möchte und dessen teils ruhige, jazzige Stimmung auch den grantigsten Griesgram zu erweichen weiß. Erwähnenswert auch, dass Anna F. wirklich ausgesprochen hübsch ist… auch wenn es nichts zur Sache tut.
Erschienen bei Moerder Music / Rough Trade.
Subjektiv:[xrr rating=4/5]
Objektiv:[xrr rating=4/5]
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Wer ich bin: Ich schreibe Bücher, forsche zur Massenkultur (Comics!), komponiere, liebe Musik & bin hoffnungslos franko-/italophil.
Woran ich glaube: Wir sollten im Leben danach streben, Narren zu sein. Immer auf der Suche, niemals am Ziel, von Neugier getrieben, mit offenen Augen, Ohren & Geist durch die Welt gehend.