Auf David Arnolds Narnia Soundtrack war ich besonders gespannt. Nachdem er in den 90er Jahren einige großartige Fantasy/Sci-Fi Soundtracks komponierte (z.B. Stargate), Shaft interessant neuinterpretierte und seine Kompositionen für James Bond teilweise doch sehr gewöhnungsbedürftig ausfielen, war die Rückkehr ins Fantasygenre eine mehr als nur spannende Angelegenheit. Auch wenn man bedenkt, dass er in die Fußstapfen des großartigen Komponisten Harry Gregson-Williams tritt, dessen Kompositionen wuchtig emotional und doch sehr zart in ihrer Wirkung sein können. Festzuhalten ist: Die Entscheidung, Arnold nicht das Geld zu Verfügung zu stellen, um eine Suite des Materials aufnehmen zu können ist schlicht unverschämt. Hier hätte man nicht sparen dürfen, denn das Material ist großartig, gar atemberaubend. So fällt nicht auf, dass Arnold zwei Stücke von Gregson-Williams übernommen hat, was als großes Lob zu verstehen ist. Seine Kompositionen erinnern zuweilen gar an Ilan Eshkeris bezaubernde Stardust Musik. Ein mittelgroßes, mit Midi aufgepepptes Orchester und ein 40 Mann starker Chor erinnern in den wuchtigsten Momenten an Wagner oder Orff. Die Geheimnisse von Narnia werden ebenso wie ihr Schrecken präsentiert und doch ist die direkte Übernahme der Filmmusik für die Audio CD ein großes Problem, denn die Musik bekommt, gerade in der zweiten Hälfte, ein Längenproblem. Es ändert sich schlicht zu wenig. Dennoch kann es die Musik mit den Vorgängern aufnehmen und die Präsentation ist um einiges besser als z.B. die ursprünglichen Herr der Ringe Aufnahmen (also die Single CDs, von den drei 3-CD-1-DVD-Sets ist hier nicht die Rede!). Für Fans orchestraler Fantasymusik ein Must-Have. Was hingegen gar nicht geht ist der von Victoria S gesungene Bonustrack. Im Original für Carrie Underwood komponiert wirkt sie wie eine billige Kopie.
Erschienen bei Sony Classical. Hörproben gibt es hier.
Subjektiv:[xrr rating=4/5]
Objektiv:[xrr rating=4/5]
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Wer ich bin: Ich schreibe Bücher, forsche zur Massenkultur (Comics!), komponiere, liebe Musik & bin hoffnungslos franko-/italophil.
Woran ich glaube: Wir sollten im Leben danach streben, Narren zu sein. Immer auf der Suche, niemals am Ziel, von Neugier getrieben, mit offenen Augen, Ohren & Geist durch die Welt gehend.