Bryan Ferry – Olympia

Bryan Ferry Olympia Kate Moss

Bryan Ferry gelingt auf Olympia ein Kunststück, das ihm lange nicht gelang: Er klingt wie zu Zeiten von Avalon oder Flesh + Blood, jenen Roxy Music Alben, die in den 80er Jahren den kommerziellen Erfolg brachten. Mehrfach werden einige Sounds zitiert, dennoch klingt das Album neu und frisch. Ein Blick auf die Gastmusiker zeigt eine beinahe unheimliche Stardichte; Neben allen Roxy Music Mitgliedern (ja, auch Brian Eno) geben sich Marcus Miller, Flea, die Scissor Sisters, Groove Armada, David Gilmour uvm. die Ehre. Teils nur für kleine Parts, denn manchmal wird ein Instrument im Laufe eines Songs von 3 verschiedenen Musikern bearbeitet. Neben jeder Menge neuem Material wie You Can Dance, Shameless, dem mondänen Alphaville oder Me Oh My haben es auch wieder zwei Coverversionen aufs Album geschafft. Song To The Siren von Jeff Buckley, das vielen vllt. in der Version von This Mortal Coil bekannt ist und den Kinks Klassiker No Face, No Name, No Number. Ersteres Cover ist dabei deutlich besser anzuhören, klingt es doch, als wäre es direkt Ferrys Kopf entsprungen. Olympia überzeugt aber auch vom optischen Aspekt her. Kate Moss als Covergirl reiht sich nahtlos in alte designgroßtaten aus Roxy-Music-Zeiten ein. Klar, in den 80ern hätte Ferry nie ein so bekanntes Model gebucht – eher Daria Werbowy oder Irina Lazareanu – aber nach den Covern der letzten Soloalben (die nicht nur Designtechnisch ziemlich übel waren) ist man sehr positiv überrascht. Alles in allem handelt es sich bei Olympia um ein Album, das auf voller Linie überzeugt und ein neues Roxy Music Album (das Bryan Ferry nun doch nicht vollenden will) überflüssig erscheinen lässt. Olympia – das verspricht den Zugang zu einer Welt, die den Meisten versagt bleiben wird. Dafür kann man Bryan Ferry, den Beschützer der Coolness, nur lieben.

Erschienen bei Virgin / Emi.

Subjektiv:[xrr rating=5/5] Objektiv:[xrr rating=4/5]

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