Vocal Jazz ist hauptsächlich von Frauen dominiert, der Markt nahezu überschwemmt von skandinavischen Sängerinnen und Amerikanerinnen wie Norah Jones – doch bei den Herren sieht es recht mager aus. Wir haben in Deutschland zwar Tom Gaebel und Roger Cicero – aber die können uns nicht wirklich zufrieden stellen, oder?
Nun ist da aber der Däne Bobo Moreno, der seine Sache ziemlich gut macht. Unterstützt von Bo Stief (b) und Ole Kock Hansen (p) unternimmt Moreno eine Reise durch die Pop- und Jazzmusik, singt John Lennon ebenso stilsicher wie Jimi Hendrix, Jorge Ben oder Cole Porter. Manches ist dabei etwas schwächer als die anderen Songs (Mais Que Nada, Yesterday), aber das Gesamtbild stimmt. A Hard Day’s Night, People Get Ready, Together Forever oder Manic Depression erinnern an Sternstunden des guten, jazzigen Easy Listenings der späten 60er Jahre.
Besonderes Lob hat das an eine Linse erinnernde CD-Cover, dessen Papphülle nach entfernen eine entkleidete Frau vor Gardinen zeigt und den Gesamteindruck der CD bestärkt. Stilsicher, jazzig, cool. Da kann sich so manch‘ deutscher Crooner eine Scheibe von abschneiden.
Erschienen bei Stunt Records / Sunny Moon.
Subjektiv:[xrr rating=3/5]
Objektiv:[xrr rating=4/5]
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Wer ich bin: Ich schreibe Bücher, forsche zur Massenkultur (Comics!), komponiere, liebe Musik & bin hoffnungslos franko-/italophil.
Woran ich glaube: Wir sollten im Leben danach streben, Narren zu sein. Immer auf der Suche, niemals am Ziel, von Neugier getrieben, mit offenen Augen, Ohren & Geist durch die Welt gehend.