Die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker – Fleur de Paris

CD Cover Die 12 Cellisten - Fleur De ParisEMI

Durchstöbert man die Discografie der 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker, so glaubt man, in einer Easy Listening Hölle gelandet zu sein, denn die Cover sehen schon sehr danach aus. The Beatles In Classic, As Time Goes By, Angel Dance und nun Fleur De Paris – die Titel sprechen eine deutliche Sprache. Aber es gibt eben auch Ausnahmen im Werk, wie South American Gateway oder Acanta 42798. Ganz generell kann man auch sagen, dass die Musik nicht so übel ist, wie man erwarten würde. So ist z.B. das Beatlesprojekt das einzig erträgliche Klassikprojekt rund um die Jungs aus Liverpool. Und wie sieht es nun mit Fleur De Paris aus? Nun, die Trackliste könnte so weitestgehend auch bei Raymond LeFevre oder James Last drauf sein (die beide übrigens gnadenlos unterschätzt werden). Sous Les Ponts De Paris, Pigalle, Une Femme Es Une Femme und Sous Le Ciel De Paris sind schon recht eindeutig. Aus der Art schlagen dann aber Saties Gymnopédie No. 1, Debussys Clair De Lune und Faurés Pavane. Figure Humaine von Poulenc und Éluard vervollständigt das Bild, dass es sich hier nicht um eine 08/15 Easy Listening Scheibe handelt. Hinzu kommt, dass die Cellisten ihr Handwerk verstehen und ihe 12 Cellis wirken, als wären sie ein komplettes Streichorchester. Die Stücke werden hier nicht vergewaltigt, sie werden neu interpretiert und profitieren auch davon. Selten klang Sous Le Ciel De Paris oder Une Femme Est Une Femme so gut, das Pianostück Gymnopédie No. 1 wird in der Cellointerpretation umso eindringlicher. So eignet sich das Album sowohl für Easy Listening Affiniciados als auch für Klassikfans.

Subjektiv:[xrr rating=4/5] Objektiv:[xrr rating=4/5]

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