Isaac Hayes – Nachruf

Photocredit by Thomas R Machnitzki

Heute vor 2 Jahren verstarb einer der größten Soulmusiker aller Zeiten. Isaac Hayes erlitt auf seinem Laufband einen Schlaganfall, er wurde nur 65 Jahre alt. Viele kennen ihn leider nur als Chefkoch in der Serie South Park, die er 2006 verließ, nachdem in einer Episode auf heftigste Weise seine Religion kritisiert wurde. Hayes war jedoch viel mehr als eine Synchronstimme: Er schrieb den Soundtrack zu Shaft und gewann dafür als erster Afroamerikaner den Oscar für eine Filmmusik (Song). Seine Alben Hot Buttered Soul und Black Moses sind Soulstandards und nebenbei erfand er die Disco und Rap Musik. Letztere unterstütze er auf unvergleichliche Art. So arbeitete er mit dem Wu Tang Clan zusammen und erlaubte vielen Musikern, seine Stücke zu sampeln.

Hayes wuch in ärmlichsten Verhältnissen bei seiner Großmutter auf und arbeitete als Baumwollpflücker. Später lebte er lange Zeit in Autowracks und schlug sich mit Gelegenheitsjobs durch. Er erlernte autodidaktisch Piano, Vibraphone und Saxophone – zuerst war er Sessionmusiker, später schrieb er regelmäßig Hits für Stax (u.a. Sam & Deans Hold On I’m Coming) um bald als Solokünstler berühmt zu werden. Der Höhepunkt war sicherlich das Wattstaxfestival (ein afroamerikanicher Woodstock Klon), das an seinem 30 Geburtstag stattfand. In goldenen Ketten spielte er Hits wie Soulsville oder das fantastische Theme From Shaft. Zuletzt produzierte er übrigens Alicia Keys und spielte überdies für sie Rhodespiano. Kurz vor seinem Tod plante Hayes ein neues Album zu veröffentlichen.

Hayes wirkte auch in vielen Filmen mit, so spielte er in Truck Turner mit, spielte den Hatschi in Robin Hood – Helden In Strumpfhosen (zudem übrigens Evan Chandler das Drehbuch schrieb – jener Vater, der später Michael Jackson beschuldigte, seinen Sohn sexuell belästigt zu haben) und gab dem Duke in John Carpenters Die Klapperschlange ein Gesicht. Sein soziales Engagement führte dazu, dass er zum Ehrenkönig des Ada Distriktes in Ghana ernannt wurde. Ach ja – ein Kochbuch hat er auch geschrieben!

http://www.isaachayes.com/

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