Interview mit Rebecca Lovell von Larkin Poe

Larkin Poe Teaser

Als Teil der Lovell Sister kennt sie die ganze Bluegrassszene der USA. Nun ist Rebecca Lovell zusammen mit ihrer Schwester Megan als Larkin Poe zurück. Julian Auringer (diekopfhoerer.eu) sprach mit Rebecca über Verwandschaftsbeziehungen, den magischen Sog des Bluegrass und musikalische Experimente.

Was hast du zuletzt gegoogelt und welches Buch liest du gerade?

Zuletzt habe ich den Song I Saw God The Other Day von Victor Wooten gesucht. Der lief vor ein paar Tagen im Radio, als ich durch New York City fuhr. Den Text wollte ich noch einmal genauer anschauen! Was die Literatur betrifft – im Moment lese ich das Buch Ich und Du von Martin Buber. Es ist wirklich sehr interessant.

Wenn ich euren Bandnamen höre, muss ich sofort an die Poeten Philip Larkin und Edgar Allen Poe denken. Spielt Larkin Poe darauf an oder liege ich damit völlig falsch?

Larkin Poe ist der Name unseres Ur-Ur-Großvaters väterlicherseits. Unsere ganze Kindheit hindurch haben wir immer wieder Geschichten und Anekdoten über Larkin Poe gehört von unseren Großeltern, Tanten, Onkeln und dem Rest der Familie. Es heißt sogar, dass er wirklich ein entfernter Verwandter von Edgar Allen Poe war; eine Verwandschaftsbeziehung, die wir natürlich niemals abstreiten würden!

Wann habt ihr damit begonnen, Musik zu machen?

Es fing alles damit an, dass Megan und ich im Alter von 3 oder 4 Jahren begannen, klassische Violine und Piano zu lernen. Somit hat Musik seit jeher ein großer Einfluss auf unser Leben. In den frühen Teenagerjahren haben wir ein paar Freunde zu einem Bluegrassfestival in Tennessee begleitet und danach war es um uns geschehen! Wir haben unsere klassischen Musikstunden abgesagt und anstelle dessen Banjo, Mandoline, Gitarre und Dobro gelernt. Bluegrass war dann auch die Initialzündung, um mit unserer ältesten Schwester Jessica die Band The Lovell Sisters zu gründen. Mit der Band hatten wir dann bald enormen Erfolg. Wir sind 6 Jahre durch die Staaten und dann die ganze Welt getourt. Nachdem die Band 2009 zu pausieren begann [Anm. d. Red.: Jessica nahm eine Auszeit, um zu heiraten und zu studieren], haben Megan und ich entschieden, eine neue Band zu gründen.

„Das Leben kommt zum einen Ohr hinein und der Song zum Anderen wieder heraus!“

Rebecca Lovell

Und wo ist der Unterschied zwischen dem Larkin Poe und dem Lovell Sister Sound?

Die Lovell Sisters waren rein instrumental – das soll heißen: kein Schlagzeug, keine elektronischen Instrumente. Deshalb war der Sound eher im traditionellen Bluegrass verankert. Bei Larkin Poe ist definitiv mehr Blues und Rock vorhanden. Auch dass Jessica nicht mit dabei ist, hat seine Auswirkungen, so wie das immer der Fall ist, wenn sich eine Bandbesetzung ändert. Sei es in der Banddynamik, musikalisch oder in jeder erdenklichen anderen Weise. Ich vermisse den dreistimmigen Harmoniegesang!

Glaubst du, dass euren alten Fans euer neuer Sound gefallen wird?

Na das hoffe ich doch! Es gibt immer ein Risiko, Fans zu verlieren wenn man den Musikstil und den Bandnamen ändert, aber ich glaube,

dass die Veränderungen, die zwischen Larkin Poe und The Lovell Sisters gemacht wurden, insgesamt gute Veränderungen sind!

Erzähl mir bitte ein wenig über das Konzept hinter euren jahreszeitenbasierten Alben.

2010 werden wir vier EPs veröffentlichen: Spring, Summer, Fall und Winter. Megan und ich haben nach einem Weg gesucht, unsere Familie, Freunde

und Fans an unserer musikalischen Reise teilhaben zu lassen und ihnen zu zeigen, wie wir unseren Sound als Larkin Poe finden. Was ist dafür besser

geeignet, als so viel Musik wie möglich zu veröffentlichen und die Hörer an unseren Experimenten teilhaben zu lassen?

Letzte Frage: Sind eure Texte von eigenen Erfahrungen geprägt?

Ich glaube es ist unmöglich, Songs zu schreiben, die nicht irgendwie mit persönlichen Erfahrungen verbunden sind. In meinem Fall heißt das: Das Leben kommt zum einen Ohr hinein und der Song zum Anderen wieder heraus!

→ Das Album Larkin Poe “Spring” ist bei Edvins Records / SdS – Alive erschienen und kostet 14.99€. Die Review findet ihr hier.

Hinweis: Alle Artikel wurden mir von der entsprechenden Plattenfirma / dem entsprechenden Verlag bzw. Verleih zwecks Rezension kostenlos zu Verfügung gestellt. Die Rezensionen sind demnach als Werbung zu betrachten.
Werbung: Wenn dir der Artikel gefällt, wirst du mein Buch lieben: The Beach Boys - Pet Sounds