Decca / Phillips
Lohengrin ist für mich die Wagneroper überhaupt und wird eigentlich nur noch von Tristan und Isolde übertrumpft. Allein das Orchestervorspiel ist so dermaßen schön, dass es eigentlich nichts Vergleichbares gibt (außer Tristan und Isolde komplett und der Trauermarsch aus Götterdämmerung). Die Sängerin Anja Silja war zum Zeitpunkt der Aufnahme gerade 22 Jahre alt und trotzdem meistert sie die schwere Rolle der Elsa ohne große Fehler, eine erstaunliche und inzwischen legendäre Leistung. Die Aufnahme wird leider durch ein paar Saalgeräusche gestört, was bei einer Liveaufnahme aber unvermeidbar ist. Durch dieses Manko gewinnt die Aufnahme jedoch an Räumlichkeit und wirklich stören tut es auch nicht. Da gibt’s ganz andere Wagneraufnahmen (Der Furtwängler Ring von 1950!). Ich würde diese Aufnahme jedem empfehlen, der mal in Wagner reinhören möchte, denn man kann den Sängern gut zuhören und auch die Geschichte ist spannend (gleiches gilt für den Konwitschny Holländer und den Barenboim Tristan – selbstverständlich in der Scala Fassung mit Waltraud Meier). Ich kann jedem nur empfehlen, ins kalte Wasser zu springen… Nur der Ring ist für den Anfang nicht sonderlich geeignet, da spreche ich aus eigener Erfahrung.
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Wer ich bin: Ich schreibe Bücher, forsche zur Massenkultur (Comics!), komponiere, liebe Musik & bin hoffnungslos franko-/italophil.
Woran ich glaube: Wir sollten im Leben danach streben, Narren zu sein. Immer auf der Suche, niemals am Ziel, von Neugier getrieben, mit offenen Augen, Ohren & Geist durch die Welt gehend.