James Lasts “Voodoo Party” ist eine Platte, die man nicht sehr häufig findet – und wenn man sie dann endlich gefunden hat, ist sie auch noch ziemlich teuer (für James Last Verhältnisse. Man bedenke, dass eine normale Last Platte 1,50€ kostet, da sind dann 15-20€ schon relativ heftig). “Voodoo Party” erschien mit zwei Covern, eines ist im typischen “Beach Party” Stil gehalten, also jener Serie, mit der James Last unglaublich erfolgreich war, was bei der meist sehr seichten Musik eigentlich ein Wunder ist. Diese Platte ist in vielerlei Hinsicht anders. Das Ganze klingt eher nach Exotica der 50er Jahre, vermischt mit dem typischen 60er/70er Sound. Die Auswahl der Stücke ist ebenfalls sehr gut geraten: Neben tollen Eigenkompositionen wird unter anderem Santana gecovert. Auch Klassiker wie “Mamy Blue”, Marvin Gayes “Inner City Blues” oder “Se A Cabo” sind vertreten. Am tollsten ist natürlich “Mr. Giant Man”, dass an Monty Python Humor erinnert. Für mich war die Platte der Einstieg ins James Last Universum. In der Tat kann man mit seinen Platten viel Spaß haben – jedoch vergehen teils Stunden, bis man wieder einmal eine Scheibe gefunden hat, die richtig gut ist. Oftmals sind die wahren Schätze obskure B-Seiten oder man findet in einem Wust von absolut peinlicher Musik dieses eine Stück, nach dem man schon ewig gesucht hat. Ganz selten findet man aber auch Platten wie “Voodoo Party”, “Hair” oder “Best Kept Secret”, die einfach wunderbar sind. Auf dieser Rarität wird wieder einmal bewiesen, dass James Last mehr kann als Polka Partys oder Mitsingplatten zu produzieren. Anzumerken sei natürlich, dass die Platte nicht für jeden geeignet ist. Last wird immer Last bleiben. Wer also so gar nicht auf Chöre steht, sollte vor dem Kauf erst einmal reinhören.
Hinweis: Alle Artikel wurden mir von der entsprechenden Plattenfirma / dem entsprechenden Verlag bzw. Verleih zwecks Rezension kostenlos zu Verfügung gestellt. Die Rezensionen sind demnach als Werbung zu betrachten. Werbung: Wenn dir der Artikel gefällt, wirst du mein Buch lieben: The Beach Boys - Pet Sounds
Wer ich bin: Ich schreibe Bücher, forsche zur Massenkultur (Comics!), komponiere, liebe Musik & bin hoffnungslos franko-/italophil.
Woran ich glaube: Wir sollten im Leben danach streben, Narren zu sein. Immer auf der Suche, niemals am Ziel, von Neugier getrieben, mit offenen Augen, Ohren & Geist durch die Welt gehend.