Antonio Pinto & Ed Cortes – City Of God / Cidade De Deus

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Meu Nome É Zé / Vida De Otorio / Funk Da Virada / Estoria Da Boca /
Na Rua, Na Chuva, Na Fazeda (Casinha de Sape) / A Transa / Metamorfose Ambulante /
Nem Vem Que Nae Tem / Preciso Me Encontrar / Alvorada / Convite Para Vida / No Caminho Do Bem /
Morte Zé Pequeno / Batacuda (Remix By DJ Camilo Rocha & DJ YAH)

„City Of God“ ist Verfilmung einer Autobiografie zweier Jungen, die in den Favelas von Brasilien aufwachsen und deren Leben nicht unterschiedlicher verlaufen könnte. Einer entdeckt seinen Spaß am töten und beseitigt immer mehr Menschen, bis er schließlich an der Spitze des Ghettos steht, der andere, von Gewalt angewidert, versucht alles erdenkliche, um aus dem Ghetto zu entkommen. Bewaffnet mit einer Fotokamera zieht er durch die Favelas und dokumentiert das gesehene. Seine Fotos lassen ihn zu einem anerkannten Journalisten werden. Der Film spielt in den 70er Jahren und dort ist auch seine Musik anzusiedeln. In der Annahme, mich würde eine Bossa Nova Platte erwarten, griff ich zu und erlebte (vorerst) mein blaues Wunder. Die ersten acht Lieder sind vor allem Funk und Psychedelicsongs der Komponisten Pinto und Cortes. Dabei kann sich die Musik wirklich sehen lassen. Wüsste ich nicht, dass es sich hierbei um einen Filmsoundtrack handelt, ich hätte geglaubt, echte Raritäten zu hören. Alles groovt wunderbar vor sich hin, man wird unweigerlich an Blaxploition Soundtracks erinnert, nur das der Gesang (wenn vorhanden) auf Portugiesisch ertönt. Ab Track neun hat die CD noch mehr zu bieten. Hier finden sich alte Kompositionen von Hyldon, Raul Seixas, Wilson Simontal, Cartola und Tim Maia. Zu hören ist also der wahre Soul des Ghettos und es wird deutlich entspannter. Es groovt immer noch ganz gewaltig und E – Gitarren Soli sind auch noch zu hören, es handelt sich hier aber um Originale und der ganze Soundtrack gewinnt an Authentizität. Die CD ist eine wunderbare Platte zum nebenbei hören und tanzen. Es groovt ohne Ende, man spürt das Ghetto und dennoch ist der Sound weit entfernt vom aktuellen Funk Carioca / Baile Funk (vom letzten Track einmal abgesehen). Auch den gängigen Bossaklischees entgeht man meisterlich. Sicher ist, dass der Soundtrack ganz anders hätte aussehen können, wären die Wunschvorstellungen vom Leben in Brasilien wiederbelebt worden. Ich bin froh, dass es nicht so ist und lege die CD jedem ans Herz, der sich für Brasilien interessiert. Ein würdiger Soundtrack zu einem überdurchschnittlichen Film.

subjektiv4sterne

objektiv3sterne

Hinweis: Alle Artikel wurden mir von der entsprechenden Plattenfirma / dem entsprechenden Verlag bzw. Verleih zwecks Rezension kostenlos zu Verfügung gestellt. Die Rezensionen sind demnach als Werbung zu betrachten.
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